Merkblätter

Merkblätter
Patienten-
information

Nebenstehend finden Sie unter dem Link "Merkblätter" eine Liste von pdf-Dateien, welche Sie downloaden können.
Sie sind zur präoperativen Information der Patienten gedacht.

Nachfolgend als Beispiel das Merkblatt Leisten- und Narbenhernien (als htm-Datei).

Leisten- und Narbenhernien

Bei Ihnen wurde ein Leistenbruch / Schenkelbruch festgestellt und die operative Behandlung vorgeschlagen. Untenstehend finden Sie nochmals die wichtigsten Punkte, welche hierbei zu berücksichtigen sind.

Die Diagnose und
ihre Konsequenzen

Leistenbrüche / Schenkelbrüche entstehen durch Schwachstellen und Lücken im Bereiche der Bauchwand. Bei Druckerhöhung im Bauchraum wölbt sich das Bauchfell durch diese Lücken nach aussen. Man erkennt eine Vorwölbung der Haut, welche beim entspannten Hinliegen wieder verschwindet. Meistens sind Leistenbrüche (medizinisch Leistenhernien) schmerzlos und werden mehr zufällig entdeckt. Gelegentlich können sie leichtere Beschwerden beim Gehen und Sitzen verursachen. Selten führen sie zu sehr heftigen Schmerzen, meist dann, wenn das Bauchfell im Liegen nicht mehr in die Bauchhöhle zurückgleiten kann. Ganz selten können mit dem Bruch auch Darmschlingen oder andere Organe nach aussen treten und abgeschnürt werden. Dies ist mit sehr intensiven anhaltenden Schmerzen verbunden und gilt als absolute Notfallsituation, die eine operative Behandlung innert wenigen Stunden erfordert. Glücklicherweise ist diese Situation wirklich die Ausnahme! Sie zeigt aber, dass Leistenbrüche in der Regel rechtzeitig und unter kontrollierten Bedingungen operiert werden sollten.

Die operative Behandlung

Selbstverständlich gibt es verschiedene chirurgische Methoden und die neuerdings in den Medien verbreiteten Informationen machen die Sache sicherlich nicht einfacher!

Grundsätzlich unterscheidet man sogenannte konventionelle oder herkömmliche Methoden von den laparoskopischen Techniken. Bei ersteren wird der Leistenbruch durch einen Hautschnitt von aussen dargestellt und versorgt, bei letzteren erfolgt der Zugang zur Leistenregion durch den Bauchraum. Hierbei werden die Bauchhöhle oder der Raum unmittelbar davor mit Kohlensäuregas gefüllt und die Lücken in der Bauchdecke werden von innen her mit einem Kunststoffnetz verschlossen. Meist wird dieses Netz mit kleinen Metallklammern fixiert.

Netz (**) und Metallklammern sind Fremdmaterial, die im Körper zurückbleiben und sich nicht mehr auflösen. Auch bei den konventionellen Methoden ist man in den letzten Jahren zunehmend dazu übergegangen, Kunststoffnetze für den inneren Verschluss der Bauchdecken zu verwenden.

Welche Methode im einzelnen Fall anzuwenden ist, muss vom Chirurgen individuell mit dem Patienten besprochen werden. Laparoskopische Methoden erfordern eine Vollnarkose, konventionelle Techniken können in Regional- oder Lumbalanästhesie ausgeführt werden. Der Spitalaufenthalt beträgt i. d. R. 2 - 4 Tage. Besondere diätetische Vorschriften sind nicht einzuhalten.

In jedem Fall ist im Hinblick auf die Operation und die Anästhesie eine sorgfältige Abklärung des Patienten erforderlich (Besondere Erkrankungen, Allgemeinzustand, Zustand des Herz- Kreislaufsystems und der Lunge, Blutgerinnung, Wundheilung, Diabetes, etc).

Leistenbruchoperationen sind häufige Eingriffe in der Chirurgie und dürfen als Routineoperationen bezeichnet werden. Bei gutem Allgemeinzustand des Patienten sind die Risiken relativ klein. Neben den üblichen Wundschmerzen der ersten Tage unmittelbar nach der Operation können Blutergüsse im Wundbereich (bei Männern auch in der Hodenregion) auftreten. Meist handelt es sich um banale kleine Blutansammlungen, die ohne weiteres Zutun nach 3 Wochen wieder verschwunden sind.

Grosse Blutergüsse müssen unter Umständen operativ ausgeräumt werden. Glücklicherweise selten sind Wundinfekte. In einfachenFällen reicht eine sorgfältige Wundpflege und die Gabe von Antibiotika zur Ausheilung aus. Bei schwerer Wundeiterung ist eine nochmalige operative Wundöffnung meist unumgänglich. Zwei weitere spezifische Komplikationen nach Leistenbruchoperationen stellen Verletzungen der zahlreichen Hautnerven dieser Region und der durch die Leiste führenden Hodenblutgefässe dar. Erstere führen zu lange anhaltenden lästigen "Leistenschmerzen" nach der Operation, letztere können zur Schädigung des Hodens führen. Beide Komplikationen können durch eine sorgfältige Technik des Chirurgen verhindert werden. Klar ist aber auch, je häufiger schon einmal an gleicher Stelle operiert wurde, umso schwieriger die Aufgabe!

Dieses Merkblatt kann nicht allumfassend alles klar stellen. Aber beim Durchlesen ist Ihnen vielleicht die eine oder andere Frage aufgetaucht und ich bitte Sie, nicht zu zögern, mit mir vor der Operation darüber zu sprechen.

** siehe auch Merkblatt pdf-Datei downloaden Kunststoffnetze.pdf